ARD/ZDF-Onlinestudie 2011
Die ARD/ZDF-Onlinestudie 2011: 3/4 der Deutschen online, Videokonsum steigt, Teilhabe niedrig; http://eicker.at/Online2011
Die ARD/ZDF-Onlinestudie 2011: 3/4 der Deutschen online, Videokonsum steigt, Teilhabe niedrig; http://eicker.at/Online2011
Burda: Medien stellen die Aufmerksamkeit her. Wir schaffen den täglichen Gesprächsstoff, doch nicht Google; http://eicker.at/1g
ARD/ZDF: Print verliert, Radio und TV relativ stabil, Internet legt zu. Massenkommunikation 2010; http://j.mp/9H6h2D
ARD/ZDF: “Fernsehen und Radio bleiben trotz der rasanten Entwicklung des Internets die meist genutzten Medien. Sie machen im Jahr 2010 mit 220 beziehungsweise 187 Minuten pro Tag etwa zwei Drittel der gesamten Mediennutzungsdauer aus. Das Internet wird täglich 83 Minuten lang genutzt, 2005 waren es mit 44 Minuten etwas mehr als die Hälfte. Tageszeitung und Zeitschriften liegen 2010 bei 23 beziehungsweise 6 Minuten täglicher Nutzungsdauer. Stabil bleibt das Lesen von Büchern (2010: 22 Minuten). Bei der Analyse des täglichen Nutzungsverlaufs wird die Relevanz der Medien insgesamt für die Menschen deutlich: Zwischen 20.30 Uhr und 21.00 Uhr nutzen fast 80 Prozent der Gesamtbevölkerung ein Medium. In der jungen Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen ist das Internet in der Zeit zwischen 15.00 Uhr und 18.00 Uhr das meistgenutzte Medium. – 9 Stunden und 43 Minuten pro Tag nutzen die Menschen in Deutschland insgesamt Medien. In der vorigen Welle 2005 hatte die Studie noch genau 10 Stunden Gesamtmediennutzung pro Tag ermittelt. Damit scheint das Zeitbudget für Mediennutzung jetzt Grenzen erreicht zu haben, nachdem es in allen Jahren zuvor expandiert hatte. Dies sind erste Ergebnisse aus der 10. Welle der Studie ‘Massenkommunikation’. … Die Studie Massenkommunikation liefert auch Einschätzungen zur Zukunft der Medien. Der Aussage, ob Fernsehen auch in einem Zeithorizont von 10 Jahren seine Bedeutung behalten wird, stimmen 94 Prozent der Gesamtbevölkerung voll und ganz beziehungsweise weitgehend zu. Die Zustimmung ist fast genauso hoch (93 Prozent) bezüglich der Aussage, dass die Medien immer und überall verfügbar sein werden. Im Ranking ganz oben sehen die Menschen aber das klassische Fernsehen, wie es in den eigenen vier Wänden stattfindet: 95 Prozent der Menschen stimmen mit der Aussage überein, dass die Menschen auch ‘in Zukunft Wert darauf legen, Fernsehen zu Hause auf einem großen Bildschirm in guter Qualität zu genießen’. Dies gilt gleichermaßen für alle Altersgruppen und Bildungsschichten.”
ARD/ZDF: “77 Prozent der Haushalte verfügen über einen PC bzw. Laptop. 64 Prozent haben einen DSL Anschluss. Je nach verfügbarer Bandbreite ist damit auch bereits die Nutzung von Streaming Audio- bzw. Video möglich. Portabilität und Mobilität treiben die Medienentwicklung weiter an. In den Haushalten sind zahlreiche Laptops (fast 50 %) verfügbar. Der Zugang zum Internet und die Vernetzung im Haushalt ist bereits bei 47 % der Haushalte verfügbar. Mobiler Internetzugang und Smartphones stehen derzeit nur in etwa jedem 8. Haushalt zur Verfügung. (S.4) … Die Fokussierung auf die 14 bis 29-Jährigen zeigt deutliche Unterschiede zur Gesamtbevölkerung. TV, Radio und Internet bilden ein Spitzentrio, wobei das Internet ein extrem starkes Wachstum ausweist, während die Tagesreichweiten von Radio und Fernsehen seit 2005 gesunken sind. (S.6) … Anders als die anderen Medien sind die Nutzungsmöglichkeiten im Internet sehr vielfältig. Am weitesten verbreitet ist die personale Kommunikation per E-Mail, Instant Messaging in Chats, Foren oder Online Communitys. Im Ranking folgt auf den weiteren Plätzen die Nutzung von Suchmaschinen und das eher unspezifische Surfen im Internet. Mit deutlichem Abstand folgt die Mediennutzung, hierbei am häufigsten das Lesen von Nachrichten gefolgt von der Nutzung bewegter Bilder und von Audio-/Musikdateien. Ähnlich verbreitet wie die Mediennutzung ist Online-Spielen. E-Commerce und Gestaltung eigener Medieninhalte werden dagegen nur von einer eher kleinen Minderheit genutzt. (S.7) … Nutzungsdauer bei 14-29jährigen: TV, Online, Radio gleichauf! (S.12) … Das Internet zeigt einen über den Tage recht gleichmäßigen Verlauf. (S.17) … Von den 83 Minuten der gesamten Internetnutzung entfallen 24 Minuten auf Mediennutzung, 4 Minuten hiervon auf bewegte Bilder, 7 Minuten auf Audiocontent und 13 Minuten geben die Befragten im Durchschnitt für das Lesen aktueller Nachrichten an. (S.20) … Mediennutzung Online ist zwar ein relevanter Faktor der Internetnutzung, ein sehr großer Teil der Internetnutzung ist aber Individualkommunikation und Alltagshandeln. (S.23) … Die deutlichsten Unterschiede zwischen Gesamtbevölkerung und junger Zielgruppe bei den Nutzungsmotivationen sind beim Internet feststellbar. Insgesamt sind in der jüngeren Bevölkerungsgruppe mehr Nutzungsmotive zutreffend als in der Gesamtbevölkerung. (S.27) … Das Internet wird zwar bei keinem Nutzungsmotiv am häufigsten genannt. Es hat jedoch trotz der noch nicht vollständigen Penetration einen hohen Informations- und Gebrauchswert. Gleichzeitig bedient das Internet auch die Nutzungsmotivation ‘macht Spaß’. Es eignet sich jedoch in nur sehr geringem Umfang zur Ablenkung. (S.29)”
Was ist im 2. Teil Deiner Zusammenfassung mit “Mediennutzung” gemeint? Lineare Mediennutzung? Passive Mediennutzung? Der Begriff taucht ambivalent auf (vgl. 1. Teil).
Hat mich auch verwirrt, aber noch ärgerlicher ist, dass diese Studie nicht vollständig veröffentlicht wird. (Erst später, wenn sie schon überholt ist, als Buch.)
Zu den Ergebnissen: Interessant finde ich, dass wir uns mit 10 Stunden täglicher Mediennutzung anscheinend “peak media” nähern. Eine weitere Durchdringung ist allerdings denkbar und wird stattfinden. Dass das Fernsehen als Tabernakel der Passivität weiter gehütet wird, wundert mich nicht und passt zur Aussage, dass sich das Internet kaum zur Ablenkung eignet.
Ich finde viel spannender, wie stark sich die Nutzung der unter 25jährigen abgekoppelt hat: Das sagt übrigens auch die JIM-Studie und erscheint mir insgesamt äußerst plausibel. Für Radio und Fernsehen (verstanden als: klassisches Programmfernsehen) sieht die (nahe) Zukunft meiner Meinung nach jedenfalls bitter aus. – Das Thema “Ablenkung” wird auch noch (breit) ins Netz wandern: Video und Audio werden überleben, aber on demand. Und Facebook & Co., vor allem aber Onlinespiele, würde ich sehr weitgehend der Ablenkung zuordnen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich insofern auch die gefühlten (und dann: genannten) Einstellungen ändern.
Erste Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2010: das Interesse an aktiver Teilhabe [sinkt]; http://j.mp/9YU6MU
Carta: “Betrachtet man die Ergebnisse im Detail, so sind laut Studie im vergangenen Jahr zumindest vier Segmente des Mitmach-Netzes spürbar gewachsen: Wikipedia, YouTube & Co., Facebook & Co. [letzteres: +41,6% zum Vorjahr!] – auch Twitter steigt mit drei Prozent in die Charts ein. Blogs und berufliche Netzwerke stagnieren hingegen. Zeichen für einen Strukturwandel und Verschiebungen innerhalb des Mitmach-Netzes sind also durchaus erkennbar. Die Studie leitet hieraus ein ‘sinkendes Interesse an aktiver Teilnahme’ ab.”
ARD/ZDF: “In der Rangfolge der wichtigsten Onlineanwendungen liegt die E-Mail-Funktionalität seit Jahren an erster Stelle. Die besondere Rolle, die Kommunikation im Netz einnimmt, wird auch deutlich, wenn man das Onlinezeitbudget eines typischen Internetnutzers genauer analysiert. Hier zeigt sich: Die meiste Zeit wird für und mit Kommunikation aufgewendet. Nahezu die Hälfte der täglichen Verweildauer im Netz entfällt auf Kommunikation… Gegenüber 2009 stieg der Kommunikationsanteil damit von 39 auf 48 Prozent. … Die ARD/ZDF-Onlinestudie fragt…, wie interessant die Möglichkeit der aktiven Teilhabe für Onliner ist. – Bei der letzten Erhebung 2009 deutete sich bereits ein Sättigungseffekt an. 13 Prozent aller Onliner zeigten sich damals sehr interessiert an den vielfältigen Chancen, sich selbst einzubringen. Das Potenzial hat sich binnen Jahresfrist fast halbiert. Nur noch 7 Prozent der Onliner bekennen heute, sehr interessiert an der Möglichkeit zu sein, aktiv etwas beizutragen. …. Der Mitmachgedanke entfacht … keine Breitenwirkung, sondern bleibt beschränkt auf eine Gruppe von Onlinern, die beisteuern, was von der Masse abgerufen wird. Analog zum Rückgang des Interesses, sich aktiv an Web-2.0-Angeboten zu beteiligen, sinkt auch die Zahl derjenigen, die dies tatsächlich tun. … Seit der letzten Erhebung ist die Nutzung einiger Web-2.0-Angebote deutlich gestiegen. Allerdings sind erstmals auch rückläufige Nutzungszahlen erkennbar. Es festigt sich das Bild einer Zwei-Klassen-Gesellschaft der Mitmachanwendungen. … Eine Ausnahme im Konzert der Web-2.0-Angebote bilden die privaten Communitys. [Facebook] Innerhalb dieser Netzwerke funktioniert der Mitmachgedanke. Profile werden angelegt, man partizipiert aktiv – chattet, verschickt Nachrichten, teilt mit, was man gerade tut oder postet Links. Kurz: Communitys sind für ihre Mitglieder eine zentrale Online-Anlaufstelle, quasi eine netzbasierte Kommunikationszentrale, die um verschiedenste Dienste erweiterbar ist und die zudem andere Web-2.0-Anwendungen, wie beispielsweise Blogs oder Videoportale, in sich vereint. Die Grenzen zwischen den unterschiedlichen Web-2.0-Angeboten werden damit fließend, immer mehr Dienste werden an verschiedenen Stellen angeboten. … Außerhalb von Communitys bleibt die Idee des Mitmachnetzes jedoch für den Durchschnittsonliner 2010 ohne große Bedeutung.“
ARD/ZDF-Onlinestudie 2009: 70% der Onliner halten die aktive Partizipation am Netz für wenig bis gar nicht interessant.
ARD/ZDF-Onlinestudie 2009: Die durchschnittliche Onlinenutzung pro Tag liegt bei 136 Minuten (+13% zu 2008!).
ARD/ZDF-Onlinestudie 2009: Intensivste Onlinenutzung in der TV-Primetime zwischen 18:00 und 21:00 Uhr.
ARD/ZDF-Onlinestudie 2009: Das Internet ist und bleibt Kommunikationsmedium via eMail, Foren, IM, Communities.
ARD/ZDF-Onlinestudie 2009: Das Internet vs. andere Medien: 41% weil es Spaß macht, 34% Alltagshilfe, 33% Information!
ARD/ZDF-Onlinestudie 2009: Leichter Rückgang bei den über 60jährigen Onlinern auf 26,7%; absolut: 5,3 Millionen!
Hinweis: Der (N)Onliner Atlas segmentiert die 60-69jährigen und über 70jährigen einzeln und kommt bei letzteren auf 19%, während ARD/ZDF für alle >60 einen Gesamtwert angibt.
Gerrit Eicker 09:20 on 13. August 2011 Permalink |
ARD/ZDF (PDF): “73,3 Prozent der Bevölkerung (2010: 69,4%) sind mittlerweile online. Damit stieg die Zahl der Internetnutzer ab 14 Jahren in Deutschland binnen eines Jahres von 49,0 Millionen auf 51,7 Millionen. Besonders nachgefragt werden Bewegtbilder im weltweiten Netz, die 68 Prozent (2010: 65 Prozent) aller Onliner abrufen. Dabei schauen sich 29 Prozent (2010: 23 Prozent) TV-Sendungen zeitversetzt an. Der Anteil derer, die live im Netz fernsehen, liegt bei 21 Prozent (2010: 15 Prozent). Dies sind rund 19 Millionen Menschen, die zumindest gelegentlich Fernsehinhalte im Internet sehen – vier Millionen mehr als 2010. Dabei ist die Zunahme bei den 14- bis 29-Jährigen überdurchschnittlich hoch. … Auch die Nutzung sozialer Netzwerke wird immer beliebter: Bereits 43 Prozent der deutschen Internetnutzer haben ein eigenes Profil in einer Social Community angelegt (2010: 39 Prozent)… Deutlich angestiegen ist auch die mobile Nutzung: Statt 13 Prozent (2010) gehen aktuell 20 Prozent der Onliner unterwegs ins Netz. 17 Prozent der deutschen Onliner nutzen Apps auf Smartphones oder Tablet-PCs.”
ARD/ZDF (PDF): “Auch 2011 bleiben die bekannten geschlechtsspezifischen Unterschiede weitgehend erhalten: Frauen verbringen weniger Zeit im Netz als Männer. Während 82 Prozent der Männer nahezu täglich im Netz sind und dafür rund 150 Minuten täglich aufwenden, sind es nur 70 Prozent der Nutzerinnen bei durchschnittlich 123 Minuten. Männer sind grundsätzlich aktiver im Netz. Sie surfen häufiger, zeigen eine höhere Affinität zu Audio- und Videoanwendungen und nutzen ganz generell mehr und zeitaufwendigere Anwendungen als Frauen. … Nach den aktuellen Ergebnissen der ARD/ZDF- Onlinestudie 2011 entfacht die Idee des Web 2.0 als ein Netz zur aktiven Beteiligung weiterhin keine Breitenwirkung. In Bezug auf die (passive) Nutzung sind drei Web-2.0-Angebote erfolgreich: Wikipedia, Videoportale (z. B. YouTube) und private Communitys (z.B. Facebook). … Die Grundidee der aktiven Mitwirkung bleibt grundsätzlich weiterhin nur für ein Drittel der Onliner interessant. … Für über die Hälfte ihrer Nutzer ist eine private Community tagtäglicher Begleiter.”
ARD/ZDF (PDF): “80 Prozent der Onliner senden und empfangen wöchentlich E-Mails, 25 Prozent nutzen Instant-Messaging-Dienste wie ICQ, MSN Messenger oder Skype, und ein Fünftel (21 %) tauscht sich in Gesprächsforen, Newsgroups oder Chats aus … Trotz der Konkurrenz durch Web 2.0 ist die Nachfrage nach diesen Angeboten ungebrochen – Communitys reichen (noch) nicht annähernd an diese hohen Nutzungszahlen heran. Allerdings verzeichnet die ARD/ZDF-Onlinestudie aktuell erstmals sinkende Nutzungszahlen bei der elektronischen Post. – Bei den Web-2.0-Intensivnutzern, den Teenagern, scheint die Zeitenwende bereits eingeläutet. Der Austausch per privater oder beruflicher Community liegt 2011 erstmals vor der E-Mail-Kommunikation. … 12 Prozent aller Onliner, das entspricht rund 6,25 Millionen Menschen, interessieren sich sehr dafür, sich aktiv einzubringen. Erweitert man den Kreis der potenziellen Web-2.0-Interessierten um jene Onliner, die zumindest ‘etwas interessiert’ sind, sinkt das Potenzial im Vergleich zu den Vorjahren etwas und bleibt unter der 30-Prozent-Marke. … Für die überwältigende Mehrheit der Onliner ist das Produzieren von User-generated Content eher uninteressant. … Weblogs fristen weiterhin ein Schattendasein im Web-2.0-Universum. Nur 1 Prozent aller Onliner nutzt solche Webpublikationen regelmäßig mindestens einmal pro Woche.”