Digitale Gesellschaft?
Deutschland ist keine Digitale Gesellschaft: 3/4 online, aber 2/3 nicht souverän; http://eicker.at/DigitaleGesellschaft
Deutschland ist keine Digitale Gesellschaft: 3/4 online, aber 2/3 nicht souverän; http://eicker.at/DigitaleGesellschaft
Initiative D21 (PDF): 63% der Deutschen sind noch nicht in der digitalen Alltagswelt angekommen; http://eicker.at/Aussenseiter
Initiative D21: “Im Großen und Ganzen ist die Entwicklung zwar erfreulich, aber dennoch entwicklungsfähig: Inzwischen sind über ein Drittel (37 Prozent) der deutschen Bevölkerung in der digitalen Alltagswelt angekommen. … Noch immer ist allerdings die große Mehrheit der deutschen Bevölkerung nicht Teil der digitalen Gesellschaft. Sowohl zu den ‘Digitalen Außenseitern’ als auch den ‘Gelegenheitsnutzern’ zählen 28 Prozent der Bevölkerung. Werden die ‘Berufsnutzer’ (7 Prozent) noch hinzugenommen, sind insgesamt 63 Prozent unserer Gesellschaft nicht oder wenig souverän im Umgang mit der digitalen Technik und ihren Medien. … Gerade der sinkende Anteil der ‘digitalen Außenseiter’ von 35 Prozent auf 28 Prozent ist im ersten Moment erfreulich. Doch der Blick auf das Kompetenz- und Nutzungsprofil dieser Gruppe zeigt, dass sie den Anschluss an die digitale Welt immer weiter verlieren. … D21-Gesamtvorstandsmitglied und Geschäftsführer der Wolters Kluwer Deutschland GmbH, Dr. Ulrich Hermann, sieht die Herausforderungen besonders im Bildungssystem: ‘Eine moderne Volkswirtschaft benötigt eine Bevölkerung auf hohem Bildungsniveau. Dabei ist die digitale Kompetenz von gleicher Bedeutung wie Lesen, Schreiben oder Rechnen. Denn ohne Internet ist heute kaum noch ein Entwicklungs- und Forschungsprojekt umsetzbar. Das Bildungssystem steht hier in der Verantwortung, allen Bevölkerungsschichten maßgeschneiderte Angebote bereitzustellen und die digitalen Medien als selbstverständliches Lernwerkzeug in die Wissensvermittlung zu integrieren.’ … Die digitalen Außenseiter sind – gemeinsam mit den Gelegenheitsnutzern – die größte und gleichzeitig mit einem Durchschnittsalter von 64,9 Jahren die älteste Gruppe. Auch wenn ihr Anteil im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozentpunkte sank, haben die verbliebenen digitalen Außenseiter nun ein noch geringeres Potenzial und noch eingeschränktere Nutzungsmuster als im Vorjahr. Auch Kompetenzen und Wissensstand um die digitale Welt sind besorgniserregend. So können nur zwölf Prozent einen Brief am Computer schreiben und selbst unter Begriffen wie E-Mail oder Homepage können sich nur die wenigsten etwas vorstellen. … Beinahe unverändert ist der Anteil der Gelegenheitsnutzer. Die digitalen Möglichkeiten werden von dieser Gruppe nur spärlich genutzt. In der Regel verfügen sie aber zumindest über einen Computer und einen Drucker im eigenen Haushalt. Entsprechend hat die Mehrheit dieser Nutzergruppe Basiskompetenzen in Internetrecherche und Textverarbeitung. Bei der Nutzungsvielfalt beschränken sich die Gelegenheitsnutzer allerdings meist nur auf E-Mail, Internetsuche und Textverarbeitung.”
Initiative D21 (PDF): Nur 26% der Deutschen sind in der digitalen Welt angekommen; http://j.mp/Nutzer (via @shofhues)
Initiative D21: “Zwar sind laut [N]Onliner Atlas 2009 knapp 70 Prozent der Deutschen online, aber für nur 26 Prozent der Bevölkerung sind die digitalen Medien fester Bestandteil des täglichen Lebens. Dass aber eine große Mehrheit der Deutschen nicht an den durch die digitalen Techniken eröffnenden Möglichkeiten partizipiert, zeigt erstmals die Studie ‘Digitale Gesellschaft in Deutschland – Sechs Nutzertypen im Vergleich’ der Initiative D21, für die TNS Infratest 1.014 Personen deutschlandweit befragt hat. Die Typologie zeigt auf, dass mit 35 Prozent digitalen Außenseitern und 30 Prozent Gelegenheitsnutzern eine deutliche Mehrheit der deutschen Bevölkerung entweder gar nicht oder nur bedingt an einer digitalen Gesellschaft teilhat. … Die digitalen Außenseiter sind die größte und gleichzeitig mit einem Durchschnittsalter von 62,4 Jahren die älteste Gruppe. Im Vergleich zu den anderen Typen haben sie das geringste digitale Potenzial, die geringste Computer- und Internetnutzung sowie die negativste Einstellung gegenüber digitalen Themen. Nur ein Viertel verfügt bei der digitalen Infrastruktur über eine Basisausstattung [Computer und Drucker]. Kompetenzen im Umgang mit den digitalen Medien sind folglich kaum vorhanden. Selbst Begriffe wie E-Mail, Betriebssystem oder Homepage sind den digitalen Außenseitern weitgehend unbekannt und nur ein Fünftel der digitalen Außenseiter ist in der Lage, sich im Internet zu Recht zu finden. … Die Gelegenheitsnutzer sind durchschnittlich 41,9 Jahre alt. Sie nehmen im Vergleich zu den digitalen Außenseitern zumindest teilweise am Geschehen in der digitalen Gesellschaft teil. 98 Prozent besitzen einen PC oder ein Notebook, drei Viertel bereits eine Digitalkamera. Passend dazu verbringen nahezu alle Gelegenheitsnutzer Zeit mit Computer und Internet – vor allem für private Zwecke. Der Gelegenheitsnutzer kennt bereits viele Basisbegriffe der digitalen Welt, hat aber besonders beim Thema Sicherheit großen Nachholbedarf. Insgesamt erkennt dieser Typ klar die Vorteile des Internets, fördert aber nicht seine Weiterentwicklung und bevorzugt eher klassische Medien.”
Gerrit Eicker 09:19 on 2. December 2011 Permalink |
ID21: “Entwicklung der digitalen Gesellschaft stagniert: Mehrheit der Bevölkerung (62 Prozent) nach wie vor nicht Teil der digitalen Gesellschaft. Kaum messbares Wachstum in den einzelnen Nutzergruppen. Leichter Rückgang bei ‘Digitalen Außenseitern’ – Deutliche Unterschiede im Freizeitverhalten zwischen ‘Digital Souveränen’ und ‘Digital wenig Erreichten’ – Die heute vorgestellte dritte Ausgabe der Studie ‘Die digitale Gesellschaft in Deutschland … Vor dem Hintergrund der Diskussionen um Datenschutz, Identitätsdiebstahl und Internetbetrug scheinen die Deutschen ihr distanziertes Verhältnis zu den digitalen Medien weiterhin zu wahren. Das Vertrauen in und der souveräne Umgang mit den digitalen Medien sind entsprechend kaum gestiegen. Nach wie vor können erst 38 Prozent der deutschen Bevölkerung als ‘Digital Souveräne’ bezeichnet werden – lediglich eine Steigerung um einen Prozentpunkt im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist eines der Ergebnisse der Neuauflage der Studie ‘Die digitale Gesellschaft’, mit der die Initiative D21 den Status der deutschen Gesellschaft auf dem Weg in die digitale Welt aktualisiert hat und für die TNS Infratest 1.000 Telefoninterviews durchführte. … ‘Sehr positiv ist, dass in den letzten Jahren der Anteil der Onliner an der Bevölkerung von zwei Drittel auf drei Viertel gestiegen ist. Gleichwohl bleibt es wichtig, dass wir allen Mitgliedern unserer Gesellschaft die Vorteile des digitalen Zeitalters noch deutlicher als bisher nahe bringen‘, so Hans-Joachim Otto, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Otto weiter: ‘Das erreichen wir nur, wenn wir das Vertrauen in die digitalen Medien erhöhen, die ersten Schritte in die digitale Welt erleichtern und die digitale Kompetenz bei denen steigern, die bisher nur rudimentär die digitalen Medien nutzen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat in den letzten Jahren zahlreiche Projekte gefördert, um die digitale Integration zu stärken.’ … Erstmals wurde das Freizeitverhalten der deutschen Bevölkerung in der Studie abgefragt und zwischen den Digital Souveränen und den Digital wenig Erreichten verglichen. Das Ergebnis zeigt, dass die Freizeitaktivitäten beider Gruppen sehr vielfältig sind und sich auch teilweise deutlich unterscheiden. Dabei konnte eindeutig festgestellt werden: ‘Digital Souveräne’ sind weit davon entfernt ihre Freizeit nur vor einem Bildschirm zu verbringen. Sie surfen in ihrer Freizeit wie erwartet weitaus häufiger im Internet, sind aber gleichzeitig sportlich aktiver, gehen häufiger aus und spielen häufiger ein Musikinstrument. ‘Digital wenig Erreichte’ widmen ihre Zeit etwas mehr dem Fernsehen, Lesen oder Spazierengehen. Dabei wird in der Detailanalyse deutlich, dass das unterschiedliche Durchschnittsalter (‘Digital Souveräne’: 36,9 Jahre; ‘Digital wenig Erreichte’: 53,6 Jahre) nicht alleine für diese Unterschiede verantwortlich sein kann, denn auch jüngere ‘Digital wenig Erreichte’ sind beispielsweise weniger sportlich aktiv oder musizieren seltener.”