ARD/ZDF-Onlinestudie 2011
Die ARD/ZDF-Onlinestudie 2011: 3/4 der Deutschen online, Videokonsum steigt, Teilhabe niedrig; http://eicker.at/Online2011
Die ARD/ZDF-Onlinestudie 2011: 3/4 der Deutschen online, Videokonsum steigt, Teilhabe niedrig; http://eicker.at/Online2011
Erste Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2010: das Interesse an aktiver Teilhabe [sinkt]; http://j.mp/9YU6MU
Carta: “Betrachtet man die Ergebnisse im Detail, so sind laut Studie im vergangenen Jahr zumindest vier Segmente des Mitmach-Netzes spürbar gewachsen: Wikipedia, YouTube & Co., Facebook & Co. [letzteres: +41,6% zum Vorjahr!] – auch Twitter steigt mit drei Prozent in die Charts ein. Blogs und berufliche Netzwerke stagnieren hingegen. Zeichen für einen Strukturwandel und Verschiebungen innerhalb des Mitmach-Netzes sind also durchaus erkennbar. Die Studie leitet hieraus ein ‘sinkendes Interesse an aktiver Teilnahme’ ab.”
ARD/ZDF: “In der Rangfolge der wichtigsten Onlineanwendungen liegt die E-Mail-Funktionalität seit Jahren an erster Stelle. Die besondere Rolle, die Kommunikation im Netz einnimmt, wird auch deutlich, wenn man das Onlinezeitbudget eines typischen Internetnutzers genauer analysiert. Hier zeigt sich: Die meiste Zeit wird für und mit Kommunikation aufgewendet. Nahezu die Hälfte der täglichen Verweildauer im Netz entfällt auf Kommunikation… Gegenüber 2009 stieg der Kommunikationsanteil damit von 39 auf 48 Prozent. … Die ARD/ZDF-Onlinestudie fragt…, wie interessant die Möglichkeit der aktiven Teilhabe für Onliner ist. – Bei der letzten Erhebung 2009 deutete sich bereits ein Sättigungseffekt an. 13 Prozent aller Onliner zeigten sich damals sehr interessiert an den vielfältigen Chancen, sich selbst einzubringen. Das Potenzial hat sich binnen Jahresfrist fast halbiert. Nur noch 7 Prozent der Onliner bekennen heute, sehr interessiert an der Möglichkeit zu sein, aktiv etwas beizutragen. …. Der Mitmachgedanke entfacht … keine Breitenwirkung, sondern bleibt beschränkt auf eine Gruppe von Onlinern, die beisteuern, was von der Masse abgerufen wird. Analog zum Rückgang des Interesses, sich aktiv an Web-2.0-Angeboten zu beteiligen, sinkt auch die Zahl derjenigen, die dies tatsächlich tun. … Seit der letzten Erhebung ist die Nutzung einiger Web-2.0-Angebote deutlich gestiegen. Allerdings sind erstmals auch rückläufige Nutzungszahlen erkennbar. Es festigt sich das Bild einer Zwei-Klassen-Gesellschaft der Mitmachanwendungen. … Eine Ausnahme im Konzert der Web-2.0-Angebote bilden die privaten Communitys. [Facebook] Innerhalb dieser Netzwerke funktioniert der Mitmachgedanke. Profile werden angelegt, man partizipiert aktiv – chattet, verschickt Nachrichten, teilt mit, was man gerade tut oder postet Links. Kurz: Communitys sind für ihre Mitglieder eine zentrale Online-Anlaufstelle, quasi eine netzbasierte Kommunikationszentrale, die um verschiedenste Dienste erweiterbar ist und die zudem andere Web-2.0-Anwendungen, wie beispielsweise Blogs oder Videoportale, in sich vereint. Die Grenzen zwischen den unterschiedlichen Web-2.0-Angeboten werden damit fließend, immer mehr Dienste werden an verschiedenen Stellen angeboten. … Außerhalb von Communitys bleibt die Idee des Mitmachnetzes jedoch für den Durchschnittsonliner 2010 ohne große Bedeutung.“
Gerrit Eicker 09:20 on 13. August 2011 Permalink |
ARD/ZDF (PDF): “73,3 Prozent der Bevölkerung (2010: 69,4%) sind mittlerweile online. Damit stieg die Zahl der Internetnutzer ab 14 Jahren in Deutschland binnen eines Jahres von 49,0 Millionen auf 51,7 Millionen. Besonders nachgefragt werden Bewegtbilder im weltweiten Netz, die 68 Prozent (2010: 65 Prozent) aller Onliner abrufen. Dabei schauen sich 29 Prozent (2010: 23 Prozent) TV-Sendungen zeitversetzt an. Der Anteil derer, die live im Netz fernsehen, liegt bei 21 Prozent (2010: 15 Prozent). Dies sind rund 19 Millionen Menschen, die zumindest gelegentlich Fernsehinhalte im Internet sehen – vier Millionen mehr als 2010. Dabei ist die Zunahme bei den 14- bis 29-Jährigen überdurchschnittlich hoch. … Auch die Nutzung sozialer Netzwerke wird immer beliebter: Bereits 43 Prozent der deutschen Internetnutzer haben ein eigenes Profil in einer Social Community angelegt (2010: 39 Prozent)… Deutlich angestiegen ist auch die mobile Nutzung: Statt 13 Prozent (2010) gehen aktuell 20 Prozent der Onliner unterwegs ins Netz. 17 Prozent der deutschen Onliner nutzen Apps auf Smartphones oder Tablet-PCs.”
ARD/ZDF (PDF): “Auch 2011 bleiben die bekannten geschlechtsspezifischen Unterschiede weitgehend erhalten: Frauen verbringen weniger Zeit im Netz als Männer. Während 82 Prozent der Männer nahezu täglich im Netz sind und dafür rund 150 Minuten täglich aufwenden, sind es nur 70 Prozent der Nutzerinnen bei durchschnittlich 123 Minuten. Männer sind grundsätzlich aktiver im Netz. Sie surfen häufiger, zeigen eine höhere Affinität zu Audio- und Videoanwendungen und nutzen ganz generell mehr und zeitaufwendigere Anwendungen als Frauen. … Nach den aktuellen Ergebnissen der ARD/ZDF- Onlinestudie 2011 entfacht die Idee des Web 2.0 als ein Netz zur aktiven Beteiligung weiterhin keine Breitenwirkung. In Bezug auf die (passive) Nutzung sind drei Web-2.0-Angebote erfolgreich: Wikipedia, Videoportale (z. B. YouTube) und private Communitys (z.B. Facebook). … Die Grundidee der aktiven Mitwirkung bleibt grundsätzlich weiterhin nur für ein Drittel der Onliner interessant. … Für über die Hälfte ihrer Nutzer ist eine private Community tagtäglicher Begleiter.”
ARD/ZDF (PDF): “80 Prozent der Onliner senden und empfangen wöchentlich E-Mails, 25 Prozent nutzen Instant-Messaging-Dienste wie ICQ, MSN Messenger oder Skype, und ein Fünftel (21 %) tauscht sich in Gesprächsforen, Newsgroups oder Chats aus … Trotz der Konkurrenz durch Web 2.0 ist die Nachfrage nach diesen Angeboten ungebrochen – Communitys reichen (noch) nicht annähernd an diese hohen Nutzungszahlen heran. Allerdings verzeichnet die ARD/ZDF-Onlinestudie aktuell erstmals sinkende Nutzungszahlen bei der elektronischen Post. – Bei den Web-2.0-Intensivnutzern, den Teenagern, scheint die Zeitenwende bereits eingeläutet. Der Austausch per privater oder beruflicher Community liegt 2011 erstmals vor der E-Mail-Kommunikation. … 12 Prozent aller Onliner, das entspricht rund 6,25 Millionen Menschen, interessieren sich sehr dafür, sich aktiv einzubringen. Erweitert man den Kreis der potenziellen Web-2.0-Interessierten um jene Onliner, die zumindest ‘etwas interessiert’ sind, sinkt das Potenzial im Vergleich zu den Vorjahren etwas und bleibt unter der 30-Prozent-Marke. … Für die überwältigende Mehrheit der Onliner ist das Produzieren von User-generated Content eher uninteressant. … Weblogs fristen weiterhin ein Schattendasein im Web-2.0-Universum. Nur 1 Prozent aller Onliner nutzt solche Webpublikationen regelmäßig mindestens einmal pro Woche.”